Es ist wichtig, dass du kurzfristige Erfolge sichtbar machst!
In meinem letzten Beitrag habe ich thematisch erläutert, warum eine Vision und ein Ziel unglaublich wichtig sind. Ohne Ziel bin ich und bist du orientierungslos! Alles was dann passiert, passiert aus der Fremdbestimmung heraus und hat nichts mit deinen eigenen Interessen zu tun. Und so möchte ich dir heute erklären, warum es wichtig ist, dass du deine kurzfristigen Erfolge feierst!
Was aber, wenn du zwar eine Vision hast dich jedoch nur schwerlich damit motivieren kannst? Dazu ein plastisches Beispiel, da die Darstellung mit Geld immer sehr anschaulich ist. Ich habe mir vorgenommen ein Vermögen von einer Million Euro aufzubauen – nur als Beispiel. Und das Ganze möchte ich in den nächsten fünf Jahren schaffen. Mein Ziel ist es also konkret und terminiert am 31.12.2022 auf meinem Bankkonto eine siebenstellige Vermögenssumme stehen zu haben. Toll, klingt im ersten Moment super. Aber meinst du dass mich dieses Ziel die nächsten fünf Jahre jeden Tag aufs Neue motivieren kann?
Wie isst man einen Wal? Bissen für Bissen!
Grundsätzlich ist ein Vermögen von einer Million erst mal ein relativ großes Vorhaben. Stellen wir uns vor, dass ich beim Startpunkt null bin. Das bedeutet, dass mein Visionskonto zum Startpunkt Januar 2018 keinen einzigen Euro Vermögen ausweist. Wie soll dort nun ein Vermögen von einer Million Euro entstehen?
Wenn ich mir dieses Ziel setze, muss ich im nächsten Schritt erörtern, wie ich dieses erreichen kann. Bei dem konkreten Ziel bedeutet das, dass ich viel Geld sparen muss und vermutlich auch meine Einnahmen deutlich erhöhen muss. Das ist aber zumindest bis hier hin sehr nebulös beschrieben. Wie passiert das denn? Und in welchem Ausmaß? Und wann?
Ich hatte ja bereits meine Zweifel geäußert, dass mich das Ziel über die Dauer der Zeit motivieren kann. Es liegt glaube in der Natur der Sache, dass sich etwas abschleift und die Bedeutung ein Stück weit verliert, wenn man es zu oft hört. Auch wenn sich daraus sicherlich viele vorteilhafte Dinge ergeben wie Routinen und der Fakt, dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert – motivieren wird es nicht dauerhaft. Die Lösung für das Problem der Motivation und gleichzeitig der Fragestellung des „Wie“ ist es, Teilziele zu erstellen. Einen Wal isst man ja auch nicht mit einem Happen, sondern Stück für Stück und Bissen für Bissen.
Plane deinen Erfolg
So wie du dein Ziel in viele kleine Teilzeile zerlegen kannst und solltest, solltest du es auch mit dem Erfolg machen. Jedes erreichte Teilziel ist gleichzeitig ein Teilerfolg im Gesamtkonstrukt. Lass es mich mit Hilfe eines Beispiels darstellen.
Unterteilst du die Gesamtsumme nun durch die Zeit, wäre ein erstes Teilziel der Vermögensaufbau von 200.000 Euro pro Jahr. Perfekt – damit hätte ich für 2018 schon mal ein Jahresziel. Irgendwie sieht die Summe von 200.000 Euro auch deutlich kleiner und damit realistischer aus, als die eine Million. Mir fällt es zumindest augenscheinlich einfacher mit damit zu motivieren, da die Erreichung realistischer erscheint.
Das Ganze kann ich nun aber weiter machen. Das Jahr hat immer 12 Monate. Die Jahressumme durch die Anzahl der Monate ergibt einen Wert von 16.667 Euro, der pro Monat an Vermögen aufgebaut werden muss. Stattlicher Wert, nach wie vor, aber auch dieser ist wiederrum realistischer in der Betrachtung als der Jahreswert. Zudem ergibt sich der monatliche Abgleich mit dem Zielwert, der somit in kürzeren Zeitspannen gemacht werden kann. Die Motivation wird also quasi monatlich „befeuert“ durch das Erreichen (oder auch Nicht-Erreichen) des Ziels.
Und natürlich kann ich jetzt noch kleiner werden auf den Tag gehen. Der durchschnittliche Monat hat 21 Arbeitstage. Also kann ich wiederrum die 16.667 Euro durch die 21 Arbeitstage teile und erhalte einen Wert von 794 Euro. Das ist dann die Summe, die ich pro Tag sparen oder verdienen – und auf jeden Fall zurücklegen muss.
Zerteile deine Aufgabe – und mache die Erfolge sichtbar
Das Beispiel um die eine Million sollte vor allem leicht veranschaulichen, was ich dir sagen möchte. Jeder von uns individuell motivierbar, aber nur die wenigsten finden ein Ziel fünf Jahre lang attraktiv. Insofern solltest du schauen, dass du dein Ziel in viele kleinere Aufgaben mit einem Ziel zerlegst und diese dann nacheinander abarbeitest. In der Realität kommen wir ja auch über Treppen an einen hochgelegenen Punkt, sofern wir aus eigener Anstrengung dorthin wollen.
Der Weg zu deinem persönlichen Wissensmanagementsystem oder vielmehr deiner Ablage von Wissen ist im Zweifel ein langer und beschwerlicher. Folglich bist du gut damit beraten, das Vorhaben beispielsweise in Bereiche zu unterteilen. Fang mit dem Einfachsten an – was bei jedem unterschiedlich sein kann. Im Artikel von Tobias über die Einrichtung einer Dropscan-Scanbox beschreibt er dir, wie einfach es ist, die Eingangspost zu digitalisieren. Beginn doch einfach damit.
Eingang, Verwaltung, Ausgang – Der Weg zum persönlichen Wissensmanagement
Wie du aus meinem letzten Artikel noch weißt, hat das aktuelle Jahr noch viele Stunden und Tage. Eine PKM - System einzurichten lässt sich in der Zeit zweifelsfrei schnell umsetzen, so dass ein erster Teil abgeschlossen ist.
Nimm dir doch dann noch vor dein vielleicht zerstreutes Wissen bis zum Ende des Jahres einmal vollständig zu sichten. Das hat vor allem den erleichternden, psychologischen Charakter, dass du das neue Jahr direkt unbeschwert beginnen kannst.
Ich hoffe du verstehst und siehst was ich meine. In jedem modernen Projektmanagement werden die Teilaufgaben so organisiert, dass am Ende ein sogenannter Milestone steht. Damit ist ein Meilenstein gemeint, der einen bestimmten Projektfortschritt markiert, dessen Erreichen von immenser Bedeutung ist.
Erfolge motivieren – also „betrüg“ dich selbst
Ob es die Million oder dein eigens Wissen oder was auch immer ist – mach aus dem großen Schritt viele kleine und wenn es etwas zu feiern gibt, dann belohn dich auch dafür. Der Erfolgsmoment ist jedes Mal etwas Positives. Etwas das ein wenig hängen bleibt und vor allem dafür sorgt, dass du weiterhin motiviert an der Sache arbeitest.
Sind die Teilschritte zu groß oder merkst du, dass dir über die Zeit die Motivation verloren geht, setz die Schritte enger. Es spricht nichts dagegen, wenn du dieses psychologische Mittel des Erfolgsgefühls für dich einsetzt. Es soll im Endeffekt dabei helfen, dass du dein großes Ziel und damit deine Vision erreichst. Und wie heißt es am Ende doch immer so schön: „Der Weg ist das Ziel“! Dabei ist die Erfahrung über dein Verhalten wichtig, aber nicht mehr zwingend der Weg. Es geht darum dich und vor allem deinen inneren Schweinehund zu überlisten, damit dass wahr und real werden kann, was du dir vorgenommen hast.
Warum meinst du, dass so viele Menschen Anfang des Jahres große Ziele haben, diese aber im Februar schon wieder vergessen haben? Genau. 10 Kilogramm abzunehmen ist ein großes Ziel. Wenn man der modernen Medizin glauben soll, ist die Gewichtsabnahme dann optimal, wenn es 0,5-1 kg je Woche ist. Das heißt bei dem Ziel sprichst du von mindestens 10-20 Wochen. Viele der Menschen nehmen sich aber nicht als Ziel nach 3 Wochen 1,5 – 3 kg weniger zu wiegen. Sie kennen nur das Ziel am Ende 10 Kilo weniger zu wiegen.
Und damit sind wir am Ende – und landen wieder bei Routinen
Über die Kraft und Macht von Routinen habe ich dir ja bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben. Dann wird es dich am Ende auch nicht verwundern, dass die Einrichtung gewisser Routinen für die Zielerreichung notwendig ist. Wenn du jeden Tag den Betrag X einnehmen möchtest oder das Gewicht Y erreichen willst, musst du dafür entsprechende Schritte einplanen. Beim Geld wäre das ein gewisser Zeiteinsatz; beim Gewicht vermutlich ein Essensplan.
Gelingt es dir diese Schritte auf dem Weg zu deinem Ziel in eine (oder mehrere) Routinen zu verpacken, steigen die Chancen immens an, dass du dein Ziel erreichst. Dabei passiert nämlich etwas Wichtiges: Du entscheidest dich dafür! Die Entscheidung musst du fortan nicht mehr täglich treffen, sondern nur noch umsetzen. Somit stellst du das Ziel nicht in Frage. Und je routinierter die Arbeit an deinem Ziel geschieht, desto weniger Motivation musst du aufbringen.
Mach dir also unbedingt neben deinem großen Ziel einen Plan, welche Etappen es auf dem Weg dorthin gibt. Unterteile den Weg in unterschiedlich viele Etappen, Stufen und Zwischenstufen, wie es dir beliebt. Du weißt am besten, was bei dir funktioniert. Und dann nimm diese Stufen eine nach der anderen. Achte darauf, dass deine Motivation stetig vorhanden ist und bleibt, so dass du jeden Tag und jede Stunde etwas Wegstrecke zurücklegen kannst.
Foto von Jacob Bentzinger auf Unsplash