NOP003 - Wie du die passende App für deine persönliches Wissensmanagement (PKM) auswählst
Bist du Architekt, Gärtner, Bibliothekar oder eher Student? 4 verschiedene Typen und Stile, um Notizen zu erfassen und im persönlichen Wissensmanagement zu verarbeiten.
Viel Spaß beim hören:
Second Brain ist wie ein cooler Ort außerhalb deines Kopfes, um dein super wichtiges Wissen sicher zu speichern und zu schützen. Stell dir vor, es ist nicht nur eine App, sondern eine ganze Reihe von Apps und Tools, mit denen du deine Informationen verwalten kannst.
Und weißt du, wer der Star in diesem ganzen Second Brain Universum ist? Richtig, die App für digitale Notizen! Sie ist wie eine Speicherbank für all deine wichtigen Infos, die du für die Ewigkeit aufbewahren möchtest.
Diese Notiz-Apps passen perfekt zu den Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Sie sind total locker und chaotisch, so dass neue und unerwartete Ideen ohne starre Regeln entstehen können. Mit ihnen kann man frei skizzieren, ohne genau zu wissen, wohin die Reise geht. Diese Anwendungen können alle Arten von Inhalten speichern - nicht nur Text, sondern auch Bilder, Zeichnungen, Links, Tabellen, Anhänge und vieles mehr.
In den letzten Jahren sind so viele dieser coolen Apps entstanden, dass man die Qual der Wahl hat.
Wie suchst du dir da die richtige App aus?
Nun, das kannst du nicht! Denn nicht du wählst die Notiz-App - sie wählt dich! Sie ruft dich an, je nachdem, wie dein Gehirn funktioniert.
Sich zu zwingen, eine Software zu benutzen, die nicht zu deinem Temperament, deinem Stil und deiner Persönlichkeit passt, führt meistens nur zu Frustration. Wenn du aber eine Anwendung akzeptierst, die bereits so denkt wie du, dann hast du Zugang zu einer Menge Potenzial!
In diesem Artikel (inspiriert durch Tiago Forte) nehme ich dich mit auf die Reise, die perfekte Notiz-App für dich zu finden.
Die vier Notiz-Stile? Die habe ich zum ersten Mal durch ein Video von Tiago Forte kennengelernt. Das Original stammt von Anne-Laure, denn Sie spricht von drei Hauptgruppen, in die Menschen typischerweise fallen.
Durch die Arbeit mit tausenden von Menschen, die ihr eigenes Second Brain aufbauen wollen, hat Tiago Forte herausgefunden, dass es eigentlich vier sind:
- Der Architekt
- Der Gärtner
- Der Bibliothekar
- Der Student
Wenn du verstehst, in welche Gruppe du passt, weißt du nicht nur, welche Software du nutzen solltest, sondern auch wie du sie am besten einsetzt – so dass sie perfekt zu deinem Gehirn passt.
Der Architekt: Aufbau von Systemen
Architekten wollen alle Informationen in einem umfassenden "ultimativen System" mit einer klaren Hierarchie unterbringen. So wie ein echter Architekt einen genauen Bauplan braucht, um jedes Teil eines Gebäudes an die richtige Stelle zu setzen, so nutzen Informationsarchitekten ein übergeordnetes Ziel als Antrieb für ihre Informationssammlung.
Architekten sind perfekt für große Projekte mit vielen Ressourcen, die einen genauen Plan im Voraus erfordern. Sie sind Meister der Struktur und jonglieren geschickt zwischen Form und Funktion.
Der Gärtner: Wissen kultivieren
Gärtner sind das Gegenteil von Architekten. Sie denken eher "von unten nach oben" und kultivieren viele Ideen gleichzeitig - wie Setzlinge in einem wilden Garten. Sie lieben es zu träumen, zu wandern und kreative Verbindungen entstehen zu lassen - oft ohne genauen Plan.
Das Wissen der Gärtner dreht sich um Beziehungen und Verbindungen - damit sich jede Idee mit anderen verweben und zu etwas Größerem wachsen kann. Gärtner schaffen Raum für neue Ideen und ernten sie, wenn sie reif sind.
Der Bibliothekar: Recherche und viel Wissen
Der Bibliothekar: Recherche für Projekte Bibliothekare haben eine praktische Beziehung zu Informationen und schätzen Bücher und Ideen für sich selbst. Sie suchen und speichern nützliches Wissen für bestimmte Zwecke und Projekte.
Wenn du dich oft dabei ertappst, wie du neue Wissensschätze sammelst, deine Ideen kategorisierst und altes Wissen mit neuem verbindest, dann bist du wahrscheinlich ein Bibliothekar. Deine Stärke liegt in deiner Beständigkeit und deinem Engagement, deine zukünftigen Bedürfnisse zu erfüllen. Ein häufiger Fallstrick: Du sammelst Unmengen an Wissen, tust aber nie etwas damit.
Apps wie damals Evernote oder Microsoft OneNote haben vor Jahren die digitale Notiz-Revolution eingeläutet. Sie sind zwar nicht mehr top, wenn es darum geht, Informationen aus verschiedenen Quellen zu sammeln. Doch Sie unterstützen viele Geräte und Betriebssysteme und setzen meist auf Zuverlässigkeit und Stabilität statt auf ständig neue Features.
Geht auf's Haus - kein Scherz
Ich habe tatsächlich 2017 ein Buch über mein System in Evernote geschrieben (auch wenn ich die App nicht mehr nutze) hilft dir mein System vielleicht in deiner App der Wahl weiter.
Der Student: Wissenserwerb
Studenten stehen oft am Anfang ihrer Notizen-Reise. Egal, ob du noch in der Schule bist, an der Universität studierst oder einfach neu im Bereich Wissensmanagement bist, deine Notizen sind wahrscheinlich auf bestimmte Anwendungsfälle beschränkt.
Studierende haben oft viel um die Ohren und jonglieren mit verschiedenen Prioritäten. Deshalb konzentrieren sie sich oft auf einen bestimmten Bereich ihres Lebens, für den sie viele Informationen verwalten müssen. Das kann das Studium sein, der erste Job, ein komplexes Projekt oder die Einarbeitung in ein völlig neues Thema.
Wenn du dich in unnötige Komplexität verstrickst - dann bist du wahrscheinlich ein Student. Du neigst zu einfachen, unkomplizierten Anwendungen wie Apple Notes oder Google Keep. Deine Notizen sind wahrscheinlich eine Mischung aus praktischen Listen (für Einkäufe oder Reisepläne) und Lernressourcen (aus Büchern oder Kursen).
Der Student ist der häufigste Nutzertyp von Notizen und wird oft gewählt, wenn wenig Zeit oder Energie zur Verfügung steht. Wenn du dir nicht sicher bist, wo du anfangen sollst - bleibe zunächst bei einer "minimal praktikablen Lösung" und warte, bis deine Bedürfnisse klarer werden oder dein aktuelles System an seine Grenzen stößt, bevor du zu einer leistungsfähigeren App wechselst. Die Standard-Apps auf unseren Smartphones sind oft ein perfekter Ausgangspunkt - sie bieten nur wenige Funktionen für praktische, schnelle und flexible Notizen.
Welcher Stil spricht dich an?
- Überleg mal kurz, welche Beschreibung passt am besten zu deiner Herangehensweise ans Notizen machen?
- Welcher Stil fühlt sich am vertrautesten an?
Auch wenn sich dein Stil im Laufe der Zeit ändern kann, haben die meisten Menschen einen "Hausstil", mit dem sie anfangen. Wenn du mehr Selbstvertrauen gewinnst, kannst du auch andere Stile lernen. Aber für den Anfang: Wähle eine Notizanwendung, die zu dir passt!
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Foto von Rami Al-zayat auf Unsplash